Frühlingsabenteuer: Kreative Ostertage im Jugendcamp

„I can not do it“, klagt der kleine Paul mit hochrotem Kopf nachdem er dreimal vergeblich versucht hat, eines der Eier auszupusten. Fadia, eine zierliche, englischsprachige Studentin aus Algerien, zeigt ihm lächelnd, wie man mit einer Stecknadel das Loch im Ei noch ein bißchen vergrößert. Dann pustet sie selbst ein Ei aus - wobei sie sorgfältig darauf achtet, dass der Inhalt in der großen Schüssel landet. Paul macht es ihr genau nach, stochert mit einer Stecknadel, bis auch das Loch in seinem Ei etwas größer ist, holt tief Luft und – tatsächlich funktioniert es diesmal. Und zumindest ein Großteil des Eis landet in der Schüssel…

Es ist ein entspannter Tag im Ostercamp in Jugenddorf Gnewikow am Ruppiner See. Das Aprilwetter kann sehr wechselhaft sein, aber heute scheint die Sonne, und die Jungs und Mädchen vom Overnight Camp nehmen mit ihren Betreuerinnen das Mittagessen als Picknick im Freien. Danach werden die ausgeblasenen Eier angemalt und mit bemalten Klorollen zu bunten Figuren zusamengebastelt. Die werden am Ende des Camps Teil der großen Ausstellung und verdienen sich viel Bewunderung von Eltern und Geschwistern.

Der Ei-Inhalt in der Schüssel wird natürlich weiterverwendet – nachmitags werden daraus amerikanische Cookies gebacken. Wie gut, dass es in Gnewikow eine große Küche gibt, die wir uns mal für einen Nachmittag „ausleihen“ dürfen. Denn Kochen und Backen mit 27 Kindern kann ganz schön kompliziert werden – erst recht mit Rezepten und Kochanweisungen auf Englisch. Aber Fadia und ihre Kolleginnen behalten gut die Übersicht und leiten die Kids sanft und achtsam an, vor allem, wenn es um den heißen Ofen geht.

Die Oster- und Herbstferien-Camps haben nicht immer das gute Wetter der Sommerferien, aber die Laune ist genauso gut, und die Feste und Jahreszeiten haben ihre ganz eigenen Freuden.